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2. Juni 2015

Barhufer vs. Beschlag

In meinem heutigen Post geht es um die Frage ob man sein Pferd barhuf (ohne Hufeisen) laufen lassen kann und sollte oder doch lieber der Hufbeschlag vorzuziehen ist.


Grundsätzlich ist es die natürlichste Form, sein Pferd barhuf laufen zu lassen. Der natürliche Abrieb hält den Huf gesund und das Wachstum passt sich stetig dem Lebensraum des Pferdes an. Sprich, wenn es viel auf der Weide steht, passt sich der Huf dem weichen Untergrund an. Auf hartem Boden ist der Abrieb höher, daher wird sich der Huf auch hier im Wachstum anpassen und härteres Horn produzieren. 
Dies alles ist aber nur möglich, wenn der Huf natürlich wachsen kann. Und das geht am Besten ohne Hufeisen. Doch nicht jedes Pferd ist in der Lage, seine Hufe auf die stetig ändernden Bodenverhältnisse anzupassen. Vor allem Pferde, die viel auf Straßen (Kutschpferde) oder anderen festen Böden unterwegs sind, benötigen einen Abriebschutz. Da steht für viele Pferdehalter das Hufeisen an erster Stelle. Eine weitere Alternative bietet der Hufschuh. Wie ein richtiger Schuh wird dieser über den Huf gezogen und befestigt. Durch seine Beschaffenheit wirkt er wie ein zweiter Huf, schützt jedoch vor harten Böden, Steinen etc. Dadurch findet er besonders bei Wanderreitern einen hohen Zuspruch, da sie oft unebene Böden auf ihren Touren vorfinden und ihre Pferde nicht unnötig beschlagen lassen müssen.

Hat ein Pferd jedoch Probleme mit seinen Hufen, wie etwa eine Fehlstellung, bietet das Hufeisen eine Möglichkeit, dauerhafte Korrekturen zu ermöglichen. So lassen sich viele Hufkrankheiten behandeln. Auch Sportpferde, die viel auf Turnieren geritten werden, haben meist einen Hufbeschlag. So können die sogenannten Stollen eingedreht werden, um dem Pferd einen vermehrten Halt auf rutschigem, nassem Böden zu geben. Das kommt vor allem Springpferden zu Gute. Schnelle Wendungen auf Rasenplätzen können mit geringerer Gefahr eines Sturzes durch Wegrutschen genommen werden. 
Nachteil der Hufeisen ist allerdings die erhöhte Verletzungsgefahr. Gamaschen werden so meist unumgänglich in der täglichen Arbeit und auf dem Turnier. Vor allem Stollen können Kratzer bis hin zu Schnittwunden verursachen, wenn das Pferd unachtsam mit seinen Beinen umgeht oder ausrutscht. 
Weiterhin ist immer ein korrekter Beschlag notwendig. Andernfalls kann das Pferd durch Haltungsschäden Probleme mit Gelenken, Muskeln und Sehnen bekommen. Das größte Problem ist hierbei jedoch, dass man als Laie selten genügend Wissen aufbringen kann, um eine korrekte Stellung des Hufeisens beurteilen zu können. In den meisten Fällen ist dies ohnehin unnötig, da ein Hufschmied genau dafür seine Ausbildung gemacht hat und wissen sollte, was er tut. Leider lässt es sich dennoch nicht vermeiden, dass es zu Anwendungsfehlern kommt und ein Pferd durch einen falschen Hufbeschlag Schäden davon trägt. In dem Fall hilft oftmals nur eine Zweitmeinung. Schäden durch fehlerhafte Arbeiten des Hufschmiedes können allerdings auch einen Barhufer treffen. Wird etwa der Huf falsch ausgeschnitten, kann dies ebenfalls zu Haltungsschäden führen. 

Meine Meinung zum Thema: 
Man muss von Fall zu Fall schauen, was für das Pferd und seine Arbeit das Beste ist. Wird es nur auf trockenem Sandboden Dressur geritten oder geht man gemütlich im Gelände Schritttouren, sind Hufeisen nicht nötig. Hat das Pferd allerdings Probleme, sollte man einen Hufschmied draufschauen lassen und sich von ihm beraten lassen. 


Liebe Grüße,
eure Steffi.

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