Seiten

11. Juni 2016

[FS] Ausflug ins Mohnfeld

Vorgestern Abend war ich spontan mit meinem Kollegen auf einem kleinen Fototrip. Genauer gesagt waren wir in einem riesigen Mohnfeld... 

Profis bei der Arbeit ;-)
Mohnblumen finde ich an sich sehr schön. Ich mag ihre kräftige rote Farbe und ihre Formen, so dass ich fast jedes Jahr einige der Pflanzen suche und Fotos mache. Bisher habe ich immer nur vereinzelte Mohnblumen gefunden, doch gestern bin ich zufällig auf ein wirklich großes Mohnfeld aufmerksam geworden. Von dessen Existenz wusste ich bis gestern noch nichts. Auch wenn ich es mir absolut nicht erklären kann, wie ich das nicht wissen konnte, denn es sind keine 5 km bis dahin.
Wie auch immer. Wir waren dort zum Fotografieren und es sind ein paar sehr schöne Bilder entstanden. Diese möchte ich euch sehr gerne zeigen. 

Dieses Fotoshooting möchte ich als Anlass nehmen, um euch ein klein wenig von meiner Fotobearbeitung zu erzählen. Was mache ich mit den Fotos, wenn ich sie auf den Rechner übertragen habe, welche Werte verändere ich und warum verändere ich sie. Um das Ganze zu veranschaulichen, werde ich euch auch einen Vorher-Nachher-Vergleich zeigen, wo man die Unterschiede ziemlich gut erkennen kann. 

Das Fotoshooting
Zunächst einmal muss man das Foto natürlich schießen. Ich lege dabei nur selten Wert auf die richtigen Einstellungen. Dazu habe ich zum Einen zu wenig Erfahrung, um da groß mit Blenden, Belichtung, ISO etc zu hantieren. Meist nehme ich die Automatischen Einstellungen und habe damit auch immer zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.  
Gestern habe ich mit meinem Kollegen ein wenig probiert. Dabei habe ich die Belichtung in den Minus-Bereich gestellt und dann gegen die Sonne fotografiert. Auf der Kamera sahen die Bilder dann sehr dunkel aus, jedoch kann man das am PC verbessern, wie ihr später sehen könnt.

Die Fotobearbeitung 
Nach dem Übertragen der Fotos von der Kamera auf den Rechner geht es an die Bearbeitung. Hierfür nutze ich das Programm Lightroom von Adobe.


1. Schritt
Zuerst beginne ich mit der Ausrichtung und dem Zuschnitt der Fotos. Jedes Bild, dass eine gerade Linie (horizontal oder vertikal) enthält, wird danach ausgerichtet. Im Fall der Mohnblumen ist es oft der Horizont, an dem ich mich orientiert habe. Das geht zwar nicht bei jedem Bild, aber bei den meisten wirkt die Optik ganz anders, wenn man es auch nur ein wenig gedreht hat. Möchte ich etwas wegschneiden oder nur einen bestimmten Teil des Bildes behalten, schneide ich es noch passend zu. Viele Fotografen schwören auf die 1/3-Regel oder den Goldenen Schnitt. Dabei rückt man das Objekt, auf den sich der Fokus des Bildes bezieht, nicht wie oft gedacht in die Mitte des Bildes, sondern setzt es ungefähr auf Höhe der Trennlinie zwischen linken / rechten Drittel und dem Mittelteil (siehe Bild). 
Quelle: http://kwerfeldein.de
2. Schritt
Ist die Ausrichtung erledigt, kümmere ich mich um die Punkte Belichtung, Kontrast, Farben, Lichter und Tiefen.
Hierbei muss man eigentlich testen und schauen, wann das Bild gut aussieht und ab wann es künstlich wirkt. Je nach Effekt, den man mit einem Bild erzielen möchte, kann man hier stark von dem geschossenen Ausgangsbild abweichen. 
Mithilfe verschiedener Verlaufsfilter für verschiedene Ebenen (1. Ebene Himmel, 2. Ebene Mohn etc.) kann man die unterschiedlichsten Werte für die einzelnen Elemente des Bildes anpassen. 
Bei meinem Mohnbild habe ich zum Beispiel die Temperatur und die Tönung des Himmels sehr stark ins Bläuliche geändert, um den Himmel farblich von den Blumen abzulenken. Mit Klarheit und Sättigung hingegen habe ich das Rot der Mohnblumen sehr hervorgehoben.

3. Schritt
Im Feinschliff kann man das Bild noch weiter anpassen. Hier entferne ich unruhige Elemente des Bildes. Im Vorher-Nachher-Vergleich könnt ihr links am Bildrand ein kleines Stück einer recht weit vorn platzierten Mohnblume erkennen. Rechts ist ebenfalls eine störende noch nicht aufgegangene Pflanze erkennbar. Diese lenken bei der Betrachtung des Bildes zu sehr ab, weshalb man sowas meist entfernt. In diesem Fall ragen sie über die im Hintergrund erkennbaren Bäume und stehen fast im Vordergrund. Das soll jedoch nicht sein, daher wurden sie retuschiert.
Wenn ich die Bilder anschließend hier bei Blogger oder bei Facebook hochladen möchte, verkleinere ich sie meist noch. Dadurch werden die Hochlade-Zeiten und auch die Ladezeiten beim Öffnen der Bilder verringert. 
Bevor ich die bearbeiteten Bilder abspeichere, setze ich oftmals auch noch ein Copyright drauf. Das ist zwar bekannterweise auch nicht unumgänglich, aber es schreckt immerhin etwas ab, ein Bild unbefugt zu kopieren und für eigene Zwecke zu nutzen.

Fertig! Nun habe ich tolle Bilder und kann sie in den bekannten Sozialen Medien posten. 
Um euch den Unterschied einmal deutlich zu machen, seht ihr hier ein Vorher-Nachher-Bild.
Man kann an diesem Bild ziemlich gut erkennen, dass ich sehr wenig belichtet habe. Die Bäume wirken fast schwarz und der Himmel ist sehr wolkig. Durch die Anpassung von Belichtung, Sättigung, Kontrast etc. habe ich rechts ein Bild erhalten, dass fast wie ein sogenanntes HDR-Bild aussieht. Dabei habe ich jedoch nur ein Bild gemacht, anstatt der bei HDR-Aufnahmen üblichen drei oder vier Aufnahmen. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und das Bild hat es als Hintergrundbild auf meinen Desktop geschafft. :) Auf manchen Bildern habe ich auch vorbelegte Templates genutzt - diese haben meist eine bestimmte Farbrichtung (wie die bekannten Schwarz-Weiß oder Sepia-Templates, die sich aber weniger für Mohn, aber dafür viel mehr für Portrait-Aufnahmen eignen).

Die besten Ergebnisse meines gestrigen Fotoshootings findet ihr in der nachfolgenden Galerie. Ich habe fotografiert mit:
Kamera: Canon EOS 400D
Objektiv: Tamron 18-200 mm
 

Im Vergleich dazu habe ich noch zwei Bilder von meinem Kollegen für euch. Er hat folgende Kamera und Objektiv genutzt:
Kamera: Canon EOS 6D 
Objektiv: Canon EF 17-40 mm f/4 L USM

© Steve Dornhofer
© Steve Dornhofer
 

Liebe Grüße, 
eure Steffi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen