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17. September 2015

Septemberurlaub 2015

Jaaa, ich war wieder einmal im Urlaub. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Urlaub in diesem Jahr meist aus einzelnen Tagen bestand bzw. besteht. Somit war es tatsächlich die erste ganze Woche Urlaub seit Mai. Und die hatte es in sich, denn ein Highlight jagte das nächste. Aber lest selbst...

Los ging es bereits Sonntag in aller Herrgotts Frühe, wie man so schön sagt. Unser Ziel: Lüneburger Heide, Soltau. Nach einem kurzen Stop im Heidepark, wo wir unseren "Ballast" (die Kinder wollten gern Karussell fahren ^^) abgeworfen hatten, ging es weiter ins Hotel. Das kam wie gerufen, denn bei dem aufkommenden, ziemlich starken Gewitter wollten wir nicht in der freien Natur sein. Nach einer kleinen Stärkung ging es los auf die Suche nach der sogenannten Heideblüte. Jene Pflanze, die der Lüneburger Heide ihren Namen und jedes Jahr aufs Neue das typische Aussehen verleiht. Wenn ich schon einmal dort oben bin, wollte ich wenigstens auch mal ein paar Fotos der fast schon legendären lila Blüte schießen. Ausgerüstet mit einigem Fachwissen (ich lasse mir immer für einzelne Situationen alles erklären, notiere mir die wichtigsten Einstellungen und versuche dann nach bestem Wissen und Gewissen etwas gutes zu fotografieren) zog ich also los. Dank einer tollen Karte, wo alle Heidegebiete eingezeichnet sind, fanden wir schnell ein kleines, sehr nahe gelegenes Areal und ich konnte sofort die Kamera zücken. Es ist wirklich toll dort durch die Landschaft zu laufen, den zufälligen Wegen zu folgen, die durch die Natur und die Pflanzen führen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen und nebenbei ein paar nette Fotos zu machen. Was dabei rausgekommen ist, könnt ihr hier sehen:

Am nächsten Tag ging es dann ins Outlet Center Soltau, unserem eigentlichen Ziel. Theoretisch wollte ich selbst nicht viel kaufen, aber sowas hält man ja eh nie ein. Rausgesprungen sind ein schönes Armband von Fossil mit einem Anker (ich steh zur Zeit total auf diese Anker), total bequeme Flip Flops von Esprit (Marken sind ja sonst nicht so mein Ding, aber meine Füße taten weh, es war warm, sie waren stark reduziert und ich brauchte eh mal Neue) und Unterwäsche (Geheimtipp für die Mädels: der Hunkemöller Outlet ist ein wahres Schnäppchenparadies). Nach einem lustigen, entspannten aber auch anstengenden und warmen Tag fuhren wir dann abends wieder nach Hause... Der Dienstag galt als Erholungs- und Packtag. Denn Mittwoch stand schon die nächste Reise auf dem Plan. Und die stand ganz im Sinne meiner großen Liebe: Linkin Park & Fort Minor. *_*

Wir haben wieder mal den Fernbus genutzt, denn nach Berlin fährt man mit dem Auto auch kaum schneller, muss dafür aber zusätzlich nach einem guten Parkplatz Ausschau halten muss, der vielleicht auch noch extra kostet. Nach einer langen Fahrt mit der S-Bahn kamen wir dann irgendwann im Hotel an. Wobei... kann man das Hotel nennen? Wir hatten diesmal sehr große Probleme, überhaupt eine Unterkunft zu finden. Der Grund ist uns immer noch unklar... ob es an der IFA lag oder irgendwelche uns verborgene andere Großveranstaltungen anstanden? Wir wissen es nicht. Letztendlich sind wir in Berlin-Hoppegarten gelandet, an sich kein schlechter Stadtteil, jedoch leider sehr weit außerhalb gelegen. Doch das war gar nicht mal das Schlimmste. Es bestand eine Busverbindung von der S-Bahn bis zum Hotel, jedoch fuhr diese unregelmäßig und nur bis 18 Uhr abends. Naja, die absolute Ernüchterung kam dann, als wir das "Zimmer" betraten. Ein kleines Zimmer mit eigenem Bad wurde uns versprochen. Wir fanden vor: zwei Kabinen (Dusche und WC), die eher an ein Zugabteil erinnerten als ein Bad, ein kleines Doppelbett auf einer Spanplatte, ein Einzel-Hochbett drüber (die Leiter sah leider nur für Kinder geeignet aus) und ein Waschbecken in der Ecke des Zimmers. Hmmm, okay dachten wir uns. Erstmal fertig machen für unser erstes Konzert. Es konnte ja nur besser werden. ^^ Und das wurde es in der Tat. In der alten Kulturbrauerei im Kesselhaus fand das kleine, aber sehr feine Clubkonzert von Fort Minor statt. Es war eine eher spontane Entscheidung, dort hinzugehen. Doch wir haben sie nie bereut. Fort Minor, dass ist das Synonym für den Frontmann und Rapper von Linkin Park, Mike Shinoda. Es ging eine Stunde später als geplant los, aber dafür umso fulminanter. Es ist eben etwas vollkommen anderes, wenn man mit knapp 1.400 Personen in einem kleinen Raum steht oder sich ein Stadion mit über 30.000 Leuten teilt. So konnte Mike auch die Chance nutzen und uns Fans einiges über seine Songs und die dazugehörigen Geschichten erzählen. Es war toll. Wenn er redete, war es still, man verstand jedes einzelne Wort und von unserem Platz oberhalb der Treppe konnten wir auch alles super sehen. So auch den von den Fans organisierten Flashmob. Ganz zum Thema Integration, Fremdenhass und Flüchtlinge passend, heißt das neue FM-Lied "Welcome", welches genau dieses Thema behandelt: in einem Land oder einer Stadt nicht willkommen zu sein. Entsprechend war er wirklich gerührt, als er die zahlreichen Plakate mit der Aufschrift "You're always welcome Mike" sah. Eine wirklich gelungene, tolle Aktion. Die Stimmung war also bombastisch, die Musik genial (wie zu erwarten), der Sound mega toll (basslastig, aber perfekt abgestimmt) und Mike ist ja eh ein absolutes musikalisches und kreatives Genie. Nach über einer Stunde One-Man-Show war es dann leider auch schon wieder vorbei. In der lauen Spätsommernacht genehmigten wir uns auf dem Heimweg noch ein leckeres, kühles Bier und traten den Heimweg an. Die nächste Ernüchterung folgte dann leider am Bahnsteig der S-Bahn, als uns die Taxi-Zentrale mitteilte, dass kein Taxi zur Verfügung stehen würde und wir die knapp 2 km zum Hotel
zu Fuß laufen müssten. In ein Zimmer, was mehr spartanisch als alles andere war. Aber auch das ist Berlin, wie es leibt und lebt.
Am nächsten Tag hieß es erst einmal ausschlafen, Kraft tanken und dann auch direkt wieder vorbereiten auf den neuen Tag mit einem neuen Konzert. Vorher sind wir jedoch zum Potsdamer Platz gefahren und haben uns dort das neue Shoppingcenter "Mall of Berlin" angeschaut. Der perfekte Ort, um ein Geschenk zu suchen und etwas zu essen. Danach machten wir uns auch direkt auf den Weg zum Stadion An der Alten Försterei. Das Stadion des Fussballclubs Union Berlin stand zum ersten Mal als Veranstaltungsort für ein Konzert zur Verfügung. Bereits an der S-Bahn trafen wir auf zahlreiche Fans, die auch gemeinsam mit uns in die Straßenbahn umstiegen. Wir waren gut 90 Minuten vor Beginn des Konzertes da. Genug Zeit, um sich gute Plätze zu sichern, die Merch-Stände zu besichtigen und sich noch ein wenig auszuruhen. So saßen wir in der Mitte direkt vor dem Technikstand und ließen uns berieseln von der Atmosphäre, die jetzt schon vorherrschte. Es war wirklich großartig. Ich weiß nicht, ob es eingefleischte Fussballfans waren, die auf einmal Sprechchöre anstießen. Von "Alte Försterei" Rufen begleitet ging langsam die Sonne unter und die Vorband begann ihre Show.
Lower than Atlantis hieß die Truppe, die erstaunlich gute und vor allem im Verhältnis zu anderen Vorbands ruhige Musik spielte. Sonst lernt man auf LP-Konzerten immer wieder neue Bands kennen, die mir leider meist zu laut sind. Aber die Jungs
diesmal konnten mich wirklich überzeugen. Nach ca. 35 Minuten war es wieder vorbei und die Aufregung stieg ins Unermessliche. Dank der technischen Mittel kannte ich natürlich schon die Setlist und freute mich auf so viele tolle Lieder. Und die Kalifornier hielten wie immer, was man von ihnen erwartet hatte. Es war schlichtweg grandios. Der Sound war absolut genial, wir hatten einen guten Platz und konnten bestens sehen. Das Stadion hat seine nötige Magie dazu beigetragen, dass sich auch die Band sichtlich wohl gefühlt hat. Die Fans in der Fankurve auf der gegenüberliegenden Seite der Bühne waren begeistert und teilten dies mit einer fantastischen Stimmung mit den restlichen Zuschauern.
Wie schon am Tag zuvor, hatten die Fans auch diesmal einen Flashmob organisiert: in dem Moment, wo alle Bandmitglieder den Refrain von "Iridescent" sangen, stiegen zahlreiche weiße Luftballons auf. Eine tolle Aktion, die perfekt passte. Und natürlich waren auch wieder einige "Welcome" Plakate zu sehen.
Leider ging auch dieses Konzert viel zu schnell vorbei, obwohl es knapp zwei Stunden ging. Zwei viel zu kurze Stunden, aber ich war glücklich, unglaublich glücklich, befreit und in diesem Moment mit allem im Einklang.
Wie zu erwarten war, dauerte es danach gefühlte Ewigkeiten, bis sich die ca. 35.000 Besucher aus dem Stadion verteilt hatten. Davon traten allerdings um die 10.000 Leute den gleichen Heimweg wie wir an - per Straßenbahn. So dauerte es über eine halbe Stunde, bis wir eine Bahn betreten konnten. Wie die Sardinen in der Blechdose standen wir dort in Reih und Glied und stöhnten bei jeder Haltestelle, als sich die Türen öffneten und unverhofft wieder schließen mussten, weil einfach niemand mehr reinpasste. Nach 27 Haltestellen hatten wir endlich unser Ziel erreicht und fuhren per S-Bahn weiter nach Hause. Diesmal hatten wir auch Glück mit dem Taxi und landeten schließlich erschöpft, aber glücklich im Bett.
Den nächsten Tag starteten wir entspannt, packten unseren Koffer und fuhren wieder einmal durch die ganze Stadt zum ZOB, wo wir im Andy's Diner und Bar ein original amerikanisches Frühstück (es geht doch nichts über Pancakes mit Ahornsirup und Kaffee ohne Grenzen) genoßen und dann den Heimweg per Bus antraten. Und damit es nicht langweilig wurde, habe ich zum krönenden Abschluss dieser ereignisreichen Woche am Samstag noch eine Prüfung geschrieben. Nun ist es nur noch eine, dann habe ich wieder einen großen Schritt in Richtung Bachelor geschafft.

Zum Abschluss noch ein paar Videos und Fotos aus Berlin.

Panorama vom Stadion An der Alten Försterei


Hier habe ich einen kompletten Audio-Mitschnitt des Konzerts gefunden: *klick*
Und hier gibt es den Flashmob von Iridescent: *klick*

Liebe Grüße,
eure Steffi.

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