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15. September 2015

Die zwei Seiten der Dressurmedaille

Ein letztes Mal möchte ich heute auf den Fall Totilas eingehen. Viel schreiben möchte ich dazu auch ehrlich gesagt gar nicht mehr, denn alles was ich dazu bereits geschrieben habe, könnt ihr *hier* und *hier* noch einmal nachlesen. Dennoch wollte ich euch einen Artikel nicht vorenthalten, der endlich das ausspricht, was alle bisher schon gedacht haben. Es hat eine Sonderbehandlung ohne Happy End stattgefunden. Aber lest selbst:
Totilas in Aachen zur EM 2015

„Was lehrt einen die Causa Totilas in Hinblick auf kommende Championate? Diese Frage stellt man sich derzeit im Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei, DOKR. Hier sind die ersten Antworten.
Auf der Website der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) üben die Verantwortlichen Selbstkritik, nachdem Totilas bei den Europameisterschaften in Aachen deutlich unklar ging, hinterher ein Knochenödem diagnostiziert wurde und die Besitzer inzwischen offiziell bekannt gegeben haben, den Hengst aus dem Sport verabschieden zu wollen.
„Wir wussten bereits bei der Nominierung des Pferdes, dass es verletzungsanfällig ist, denn das war es bereits in vorhergegangen Jahren. Deshalb hätten wir noch sensibler auf den aktuellen Gesundheitszustand achten müssen. Das war rückblickend betrachtet ein Fehler.“, erklärte DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler.
Der DOKR-Vorstand erinnerte daran, dass alle potentiellen Championatspferde im Vorfeld einer Nominierung mehrfach ihre Belastungsfähigkeit im Wettkampf unter Beweis stellen müssen. Alle Disziplinausschüsse werden darauf hingewiesen, dies künftig konsequent einzuhalten. Darüber hinaus sprach der Vorstand der Teamführung Dressur ausdrücklich sein Vertrauen aus.“ Quelle: St. Georg 
Ich erinnere mich dazu an eine Aussage, die entweder noch während der EM oder kurze Zeit später getätigt wurde. Leider weiß ich mich nicht mehr, wer es sagte. Damals hieß es, man hätte von Anfang an nur mit einer Mannschaftsleistung von Totilas gerechnet. Sollte heißen: er sollte für das Mannschaftsergebnis seine bis dahin immer sicheren 80 % + bringen, um die Goldmedaille zu sichern. Weitere Teilnahmen in Grand Prix & Co. waren gar nicht erst geplant, weil man um den labilen Gesundheitszustand des Hengstes wusste. So soll sich Bundestrainerin Monica Theodorescu nicht einmal für die Kür des Paares interessiert haben, weil sie eh nicht damit rechnete, dass sie ohne das Paar stattfinden würde. Auch wenn es mir um den deutschen Dressursport leid tut, aber hier muss ich klar sagen: Pech gehabt. Da habt ihr euch wohl verkalkuliert. Und das zum Leid eines Vierbeiners, der so ein Ende einfach nicht verdient hat.

Dass es aber auch anders geht, zeigt wieder einmal meine heimliche Favoritin Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem Unee BB. Die beiden sind einfach ein hammer Paar. Aber seht selbst, wie man ohne Sattel (es liegt nur eine Schabracke auf dem Rücken) und mit Trense eine Kür reiten kann:

Harmonie und Vertrauen pur. So muss es sein. Vielleicht schaffen es Auftritte wie dieser, das Vertrauen in die Dressur zurück zu gewinnen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Liebe Grüße,
eure Steffi. 

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