Bandagen oder Gamaschen?

Wer kennt sie nicht, die Diskussion ob nun Gamaschen oder Bandagen oder gar nichts das Pferdebein "zieren" soll. Dabei ging es ja ursprünglich gar nicht um das "Hübsch aussehen" sondern viel mehr um den Schutzfaktor. 

Auch ich war irgendwann an einem Punkt, an dem ich mir darüber Gedanken machen musste. Meine "Sammlung" umfasst Gamaschen und Streichkappen, Springglocken sowie verschieden farbene Sets Bandagen und Unterlagen. Doch wann nutze ich nun was? 

Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass die Beine des Pferdes ihren Schutz verdienen. Vor allem, wenn die Hufe beschlagen sind. Sei es beim Buckeln auf der Weide, im Gelände oder beim normalen Training. Von daher reite ich persönlich immer mit Beinschutz. Sicher wäre es auch möglich, ohne was zu reiten, aber da bin ich eigen. 

Nun stellt sich die Frage: Bandagen oder Gamaschen? 

Punkt 1: Bandagen sehen toll aus, vor allem wenn man (wie ich) komplette Kollektionen farblich aufeinander abgestimmt hat. 

Punkt 2: Bandagen stützen in keinster Weise das Bein. Lediglich ein leichter Schutz vor Tritten ist möglich. 

Punkt 3: Ich mache den Beinschutz vom Wetter und meiner Laune abhängig. Ist es matschig, das Gras nass oder sieht es nach Regen aus, mache ich grundsätzlich Gamaschen dran. Ebenso beim Springen und im Gelände. Bleibt es trocken, nehme ich gern Bandagen. Manchmal an allen 4 Beinen, manchmal nur vorn, manchmal nur hinten. Je nach Lust und Laune. Im Sommer kommen vorn noch die Springglocken dazu, um das Abtreten der Eisen zu verhindern.

Zum Thema Bandagen an sich habe ich mir zu Anfang viele Gedanken gemacht. Richtig gezeigt hat es mir nie jemand. Daher war ich skeptisch, ob ich dem Pferd auch wirklich etwas Gutes tue, wenn ich bandagiere ohne zu wissen, auf was man achten muss. Also habe ich auf Youtube gesucht und einige Videos gefunden, die eigentlich alle das gleiche vermitteln.

http://www.pferd-aktuell.de/

• kein Zug auf die Sehnen, immer von vorn nach hinten (vom Röhrbein zur Sehne)
• von innen nach außen wickeln
• in der Mitte oder kurz drüber anfangen, nach unten wickeln
• zwei- bis dreimal um das Fesselgelenk
• wieder hoch, oben abschließen
• aufpassen, dass keine Falten gewickelt werden
• die Bandage weder zu fest, noch zu locker sitzt

Alles leichter gesagt, als getan, aber mit etwas Übung klappt das schon. Wie ihr euch am Ende entscheidet, ist euch überlassen. Manch einer mag von diesem Schnick Schnack nicht viel halten, andere wiederum sind übervorsichtig. Jedem das Seine sage ich mir. Trefft eure Entscheidung an der Beschaffenheit eures Pferdes und lasst euch nicht von anderen Meinungen verunsichern. 

Liebe Grüße,
eure Steffi.