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21. März 2016

Filmkritik "Der geilste Tag"

Nach langer Zeit war ich endlich mal wieder im Kino. Geguckt habe ich diesmal eine Komödie - "Der geilste Tag" mit Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer in den Hauptrollen.
Ich mag die beiden, besonders Florian ist meiner Meinung nach ein sehr begabter und vielseitiger Schauspieler, weshalb ich mich eigentlich über jeden seiner Filme freue.
Vorab hatte ich bereits den Entstehungsprozess des Filmes auf Facebook verfolgt und musste da schon so einige Male herzhaft lachen. Die beiden passen einfach sehr gut zusammen und lockern mit ihrer Art jede noch so ulkige Situation so auf, dass man einfach laut losprusten muss.

***Achtung SPOILER***


In "Der geilste Tag" geht es um zwei kranke Männer - Benno (Fitz) und Andi (Schweighöfer) sind beide im Hospiz und warten auf ihr Ende. Während sich Andi mit dem Ableben mehr oder weniger angefreundet hat und sich wegen seiner Lungenerkrankung nicht mehr vor die Tür wagt, wagt Benno den Widerstand. Sein Hirntumor lässt ihn regelmäßig in jeder denkbaren Tätigkeit einschlafen. Nach einer kurzen Überredungsprozedur planen die beiden, Geld aufzutreiben und eine letzte Reise anzutreten, um trotz des frühen Todes noch einmal den geilsten Tag erlebt zu haben.
Andi hat panische Angst ohne sein Sauerstoffgerät auch nur einen Meter zu gehen, geschweige denn einen Fuß vor die Tür des Hospiz zu setzen. Schließlich ist sein Immunsystem alles andere als in der Lage, ihn vor den Keimen der Welt zu beschützen. Es wundert also auch nicht, dass er letztlich als ein Michael Jackson-Verschnitt mit einem OP-Atemschutz, Mütze und Sonnenbrille im elektrischen Rollstuhl hinter Benno hinterher trottet. Was für ein Anblick... :D
Die beiden kaufen Elektrogeräte (so missbraucht man die 0 % Finanzierungs-Angebote großer Elektromärkte) und verkaufen diese gewinnbringend weiter an Schwarzhändler. Mit dem Geld landen sie in Südafrika, wo ihr Road-Trip erst richtig beginnt.
Mit einem Wohnmobil ausgestattet starten sie ihre Reise ins Unbekannte. Lustige Szenen, gepaart mit tollen Landschaftsaufnahmen und intensiven Gesprächen über ihre Ängste und Vorgeschichten bilden den Hauptteil des Filmes. Es stellt sich heraus, dass Andi doch noch nicht mit seinem Leben abgeschlossen hat und nach wie vor auf eine Lungentransplantation hofft. Benno offenbart, dass er eine kleine Tochter hat, sie jedoch noch nie gesehen hat. Dies möchte er nun ändern, weshalb die beiden auch nicht ganz zufällig in Südafrika gelandet sind. Hier wohnt auch Mona - seine Ex - mit der gemeinsamen Tochter.
Nach einer turbulenten Reise trennen sich ihre Wege wieder. Andi kriegt eine Nachricht auf seinem Pieper - seine vermeintlich neue Lunge ist da - weshalb er sich umgehend auf den Weg zurück nach Deutschland begibt. Benno bringt währenddessen die Unklarheiten mit Mona in Ordnung und lernt zum ersten Mal seine kleine Tochter persönlich kennen. Seine Ex-Freundin ist es auch, die ihm letztlich sagt, dass er keinen Hirntumor hat, sondern lediglich epileptische Anfälle. Bei der Untersuchung wurden die Aufnahmen seines Gehirns mit dem eines Tumor-Patienten verwechselt. Dies war auch der Grund für die Nachricht auf Andi's Pieper.

So kehrt auch Benno nach Deutschland zurück, wo bereits die Polizei auf ihn wartet und ihm der Prozess gemacht wird. Er verabschiedet sich von seinem neu gewonnenen Freund, der - ohne neue Lunge - seinen letzten Weg antritt.
Beide haben auf ihrer Reise ins Ungewisse eines gelernt - das Leben scheint nicht immer das zu sein, was es vorgibt. Sie haben sich auf den Weg gemacht, um ihre letzten Tage auf Erden noch einmal in vollen Zügen genießen zu können. Doch war es nicht der wirkliche Grund für ihre Flucht vor der Realität. Diese Erkenntnis haben beide Charaktere erhalten, weshalb sie sich - wenn auch getrennt - glücklich zurückkehren konnten. 

Der Film ist gespickt mit vielen Slapstick-Einlagen, die fast alle zünden. Der hypersensible Andi, der bei jeder kleinsten Situation wie ein Mädchen schreit (ich finde es immer wieder herrlich, dieses Quieken zu hören...) und im Gegenzug dazu der sarkastische Benno, der einfach nur noch mal Bock auf jede Menge Spaß hat. "Der geilste Tag" hat mich vollkommen überzeugt. Die Story ist vielfältig, auch wenn man zunächst denkt, dass es wieder eines dieser schon bekannten Road-Movies wird. Es gibt einige Wendungen, witzige Situationen, nachdenkliche Gespräche und tolle Entwicklungen der Hauptdarsteller. Der Film ist für einen Kinobesuch mit Freunden, der Familie oder den Liebsten perfekt, wenn man gern eine Komödie mit Anspruch sehen möchte.

Liebe Grüße,
eure Steffi.

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