

Nun geht es also um die bekanntliche Wurst - gestern gingen die Mannschaften der Springreiter in die letzte Runde der Teamentscheidungen. Wie ich bereits berichtet hatte, konnte sich kein Team bisher groß absetzen. Das Feld ist nach wie vor eng zusammen gerückt und es ist noch fast alles offen. Zur Erinnerung noch einmal der aktuelle Zwischenstand, bevor es in die Entscheidung geht:
Rang | Team | Tag 1 | Tag 2 | Total |
---|---|---|---|---|
1 | Frankreich | 5,700 | 0,000 | 5,700 |
2 | Niederlande | 7,820 | 0,000 | 7,820 |
3 | Deutschland | 4,400 | 4,000 | 8,400 |
4 | Großbritannien | 6,990 | 4,000 | 10,990 |
Nicht einmal ein Abwurf trennt die Plätze 1, 2 und 3. Sollten alle Teamreiter fehlerfrei durch den anspruchsvollen, toll gestalteten Parcours von Parcourschef Frank Rothenberger kommen, wäre das war eine großartige Leistung, jedoch für den Zuschauer weniger mit Spannung erfüllt als gehofft. Aber ich möchte den Teufel natürlich nicht an die Wand malen und schon gar keine unschönen Szenen hervorrufen. Ich erwarte hochkarätigen, fairen Sport mit tollen Runden durch die Soers.
3. Wertungstag - die Entscheidung
Was für ein Herzschlagfinale... spannender hätte es ja gar nicht sein können. Nur leider kann ich direkt vorweg nehmen, hat es für unsere deutsche Mannschaft wieder einmal nicht sein sollen. Wir können zwar sehr zufrieden mit der Silbermedaille sein, jedoch war Gold mehr als drin, was leider den faden Beigeschmack nicht verdrängen kann.
Aber alles der Reihe nach. Unsere ersten beiden Reiter Meredith und Christian machten ihre Fehler vom Vortag gut und ritten jeweils eine fehlerfreie Runde. Hin und wieder klapperte es mal, aber alles blieb liegen. Somit war eine gute Grundlage geschaffen. Die Franzosen hatten hingegen weniger Glück und fielen durch Abwürfe aller Reiter weit zurück. Umso stärker waren dafür die Niederländer.
Der jeweils dritte Teamreiter machte es dann spannend. Aber so richtig. Sowohl Ludger Beerbaum als auch der Holländer Jur Vrieling patzten. Ludger riss ein Hindernis und kassierte somit vier Strafpunkte, Vrieling war zu langsam und musste sich mit einem Zeitfehler zufrieden geben. Nun hieß es bangen und hoffen. Es wurde gerechnet, Köpfe rauchten und die verschiedensten Möglichkeiten der Endkonstellation wurden erörtert. Deutschland konnte die Goldmedaille schon greifen, blieben sie nur fehlerfrei. Ein enormer Druck lastete auf unserem Schlussreiter Daniel Deußer. Doch selbst dann müssten die Holländer erneut patzen. Deren Schlussmann Gerco Schröder ist ein starker Reiter, jedoch leider nicht mit seinem Toppferd am Start. Also war es durchaus machbar. Cornet d'Amour und Daniel ritten also rein und starteten ihre Runde. Es lief alles so gut, bis sie zum roten Oxer kamen... und die hintere Stange fiel. Damit war die Silbermedaille unsere - wir mussten einmal vier Strafpunkte zu unserem Punktekonto hinzurechnen, das andere Ergebnis - wie auch immer Daniel und sein Schimmel ins Ziel kommen würden - würde gestrichen werden. Ach, wie schade. So tolle Runden hat unsere Mannschaft gezeigt, doch das Glück sollte einfach nicht vollends auf unserer Seite sein. Umso trauriger oder ärgerlicher wurde das ganze, als der letzte Holländer in seiner Runde so richtig absahnte... nicht nur ein Zeitfehler, nicht nur ein Springfehler, ganze drei Stangen fielen bei seinem Ritt und wir hätten so einfach Europameister werden können.
Entsprechend enttäuschte Gesichter sah man beim anschließenden Interview mit der deutschen Equipe. Alle freuten sich über den zweiten Platz, doch gerade weil es so knapp an der Goldmedaille vorbei ging, waren auch etwas Wehmut dabei. Vor allem Ludger Beerbaum brachte das dann auf den Punkt. Ich mag ihn seit seiner Wandlung. Er ist entspannter geworden. Wenn es mal nicht klappt, dann ist das so. Früher wirkte er sehr verbissen und beinahe arrogant, wenn er mal nicht gewann. Heute ist er älter und ruhiger... und so brachte er die Situation - Niederlande auf Gold, Deutschland auf Silber - eben ehrlich auf den Punkt. Es war so knapp und hätte gut ausgehen müssen, aber am Ende hatten die Niederländer mehr Glück.
Nichts desto trotz können wir stolz sein auf die Leistung dieser Mannschaft. Sie waren endlich mal wieder mittendrin im Geschehen um die Medaillen. Es ist keine verlorene Goldmedaille, sondern eine gewonnene Silbermedaille. Bronze ging übrigens überraschend an die Schweiz, die sowohl Frankreich als auch Großbritannien hinter sich lassen konnten.
3. Wertungstag - die Entscheidung
Was für ein Herzschlagfinale... spannender hätte es ja gar nicht sein können. Nur leider kann ich direkt vorweg nehmen, hat es für unsere deutsche Mannschaft wieder einmal nicht sein sollen. Wir können zwar sehr zufrieden mit der Silbermedaille sein, jedoch war Gold mehr als drin, was leider den faden Beigeschmack nicht verdrängen kann.
Aber alles der Reihe nach. Unsere ersten beiden Reiter Meredith und Christian machten ihre Fehler vom Vortag gut und ritten jeweils eine fehlerfreie Runde. Hin und wieder klapperte es mal, aber alles blieb liegen. Somit war eine gute Grundlage geschaffen. Die Franzosen hatten hingegen weniger Glück und fielen durch Abwürfe aller Reiter weit zurück. Umso stärker waren dafür die Niederländer.
Der jeweils dritte Teamreiter machte es dann spannend. Aber so richtig. Sowohl Ludger Beerbaum als auch der Holländer Jur Vrieling patzten. Ludger riss ein Hindernis und kassierte somit vier Strafpunkte, Vrieling war zu langsam und musste sich mit einem Zeitfehler zufrieden geben. Nun hieß es bangen und hoffen. Es wurde gerechnet, Köpfe rauchten und die verschiedensten Möglichkeiten der Endkonstellation wurden erörtert. Deutschland konnte die Goldmedaille schon greifen, blieben sie nur fehlerfrei. Ein enormer Druck lastete auf unserem Schlussreiter Daniel Deußer. Doch selbst dann müssten die Holländer erneut patzen. Deren Schlussmann Gerco Schröder ist ein starker Reiter, jedoch leider nicht mit seinem Toppferd am Start. Also war es durchaus machbar. Cornet d'Amour und Daniel ritten also rein und starteten ihre Runde. Es lief alles so gut, bis sie zum roten Oxer kamen... und die hintere Stange fiel. Damit war die Silbermedaille unsere - wir mussten einmal vier Strafpunkte zu unserem Punktekonto hinzurechnen, das andere Ergebnis - wie auch immer Daniel und sein Schimmel ins Ziel kommen würden - würde gestrichen werden. Ach, wie schade. So tolle Runden hat unsere Mannschaft gezeigt, doch das Glück sollte einfach nicht vollends auf unserer Seite sein. Umso trauriger oder ärgerlicher wurde das ganze, als der letzte Holländer in seiner Runde so richtig absahnte... nicht nur ein Zeitfehler, nicht nur ein Springfehler, ganze drei Stangen fielen bei seinem Ritt und wir hätten so einfach Europameister werden können.
Entsprechend enttäuschte Gesichter sah man beim anschließenden Interview mit der deutschen Equipe. Alle freuten sich über den zweiten Platz, doch gerade weil es so knapp an der Goldmedaille vorbei ging, waren auch etwas Wehmut dabei. Vor allem Ludger Beerbaum brachte das dann auf den Punkt. Ich mag ihn seit seiner Wandlung. Er ist entspannter geworden. Wenn es mal nicht klappt, dann ist das so. Früher wirkte er sehr verbissen und beinahe arrogant, wenn er mal nicht gewann. Heute ist er älter und ruhiger... und so brachte er die Situation - Niederlande auf Gold, Deutschland auf Silber - eben ehrlich auf den Punkt. Es war so knapp und hätte gut ausgehen müssen, aber am Ende hatten die Niederländer mehr Glück.
Nichts desto trotz können wir stolz sein auf die Leistung dieser Mannschaft. Sie waren endlich mal wieder mittendrin im Geschehen um die Medaillen. Es ist keine verlorene Goldmedaille, sondern eine gewonnene Silbermedaille. Bronze ging übrigens überraschend an die Schweiz, die sowohl Frankreich als auch Großbritannien hinter sich lassen konnten.
Rang | Team | Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 | Total |
---|---|---|---|---|---|
1 | Niederlande | 7,820 | 0,000 | 1,000 | 8,820 |
2 | Deutschland | 4,400 | 4,000 | 4,000 | 12,400 |
3 | Schweiz | 14,230 | 0,000 | 4,000 | 18,230 |
4 | Großbritannien | 6,990 | 4,000 | 8,000 | 18,990 |
So sah es dann also am Ende aus. Nun ja, nun heißt nach vorne schauen und auf die Einzelentscheidungen hoffen. Dort führt nach drei Wertungsprüfungen der Spanier Sergio Alvarez Moya (1,47 Punkte) vor dem für die Ukraine startenden Cassio Rivetti (2,31) und dem amtierenden Weltmeister und neuem Mannschafts-Europameister Jeroen Dubbeldam (2,68). Ludger Beerbaum hat durch seinen Abwurf ein paar Ränge eingebüßt, liegt jedoch mit 4,75 Punkten immer noch in Reichweite auf Platz 7. Auch für Christian Ahlmann ist noch nicht alles verloren, vorerst mit 5,56 Punkten auf Rang 11 platziert. Meredith Michaels-Beerbaum liegt in der Einzelwertung aktuell auf Platz 14 (6,09) und Daniel Deußer auf Platz 17 (7,09). Es bleibt also immer noch spannend. Am morgigen Sonntag wird es noch einmal zwei Umläufe mit der Möglichkeit auf ein entscheidendes Stechen geben. Um 16:00 Uhr geht's los.
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Ludger Beerbaum und Chiara |
eure Steffi.
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