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23. November 2014

Wenn der Sattel zwackt, geht gar nichts mehr.

Seit ein paar Wochen hatte ich vermehrt Probleme mit meinem Dressursattel. Ich war nach dem Kauf sehr überrascht, wie gut er saß. Wir hatten ihn beim Probereiten aufgelegt und er saß wie maßgeschneidert.
Doch dieses Gefühl ist in letzter Zeit leider weniger geworden. Bis zu dem Punkt, wo er regelrecht zu einer Seite gerutscht ist. Ein schief liegender Sattel macht mich wahnsinnig. Ich werde mürrisch, kann mich nicht richtig aufs Reiten konzentrieren, verkrampfe mich und hadere mit mir selbst, ob ich der Auslöser für das Problem bin, ob ich wieder mit der Hüfte einknicke oder extrem schief sitze. Da ich in der Vergangenheit diverse Sitzprobleme hatte, lag diese Vermutung nicht allzu fern. 

Also habe ich einiges probiert. Schabracke gewechselt, Fell drauf und auch weg gelassen. Aber es half alles nichts, der Sattler musste her. Es war sowieso gut ein Jahr rum seit dem Kauf, weshalb die jährliche Kontrolle eh an der Zeit war. Zum Besichtigungstermin haben wir den Sattel wieder blank auf den Pferderücken gelegt und der Sattler konnte folgendes festgestellen: 
1. zum Einen hat sich die Muskulatur an der Schulter im Bereich des Trapezmuskels vermehrt, was dazu führte, dass der Sattel vorn etwas zu hoch lag und mein Schwerpunkt im Sattel zu weit nach hinten verlagert wurde. 
2. durch das Aufsteigen von links hat sich die Polsterung minimal verschoben, weshalb die Sattelkissen unterschiedlich gepolstert waren. Das passiert bei fast jedem Sattel, selbst wenn man wie ich immer mit Aufstiegshilfe aufsteigt. Minimale Veränderungen sind halt vorprogrammiert, solang man immer einseitig aufsteigt.

Diese "Fehlstellungen" wurden also besprochen und mein Sattler hat den Sattel direkt zur Korrektur mitgenommen. Nachdem ich ihn wieder hatte, wurde er direkt probiert.Der Sattel liegt gerade, rutscht nicht mehr und ich habe wieder das gewohnt gute Gefühl. Einzig die veränderte Sitzposition ist noch etwas ungewöhnlich. Der Sattel liegt vorn etwas tiefer, weshalb ich zwischendurch immer mal wieder mit dem Oberkörper zu kämpfen habe, da er immer die Tendenz hat, leicht nach vorn zu fallen.
Neben der Umpolsterung gab es zwei weitere Änderungen am Sattel. Ich habe meine Steigbügel ein Loch kürzer gemacht. Meine Beine sind nun leider nicht die längsten, weshalb es mir schwer fällt, immer Kontakt zum Bauch zu halten. Mit den Bügeln komme ich bisher erstaunlich gut zurecht und es scheint endlich die richtige Länge zu sein. Nur weil man im Dressursattel sitzt, heißt es ja nicht automatisch, dass man die längstmöglichen Bügel haben muss. 
Und dann gibt es da noch einen neuen Sattelgurt. Der hat mir schon lange gefallen und nun konnte ich ihn mir endlich kaufen. Es handelt sich um einen PVC Gel-Dressurgurt mit Snapschnallen und Gummizug. Zum einen wollte ich von dem Neoprengurt weg, weil ich mit den PVC-Gurten bisher gute Erfahrungen gemacht hatte und sie vom Material einfach angenehmer finde. Der Gurt ist in der Mitte mit einer Gel-Schicht besonders gepolstert. Den Gummizug finde ich viel angenehmer beim Satteln und Nachgurten. Außerdem hatte ich bei dem bisherigen Gurt immer wieder das Problem, dass ich Löcher zwischen den Löchern gebraucht hätte, da der Gurt entweder ein halbes Loch zu locker oder arg fest war beim Nachgurten. Das sollte beim Elastik nicht auftreten. Das dritte "Feature" sozusagen sind die Schnallen auf der linken Seite. Diese sind mit Federn versehen, damit der Dorn beim Nachgurten von oben nicht nach unten fällt, sondern direkt von Loch zu Loch springt. Das ist besonders beim Dressursattel sehr angenehm, da man ja am Pferd runterhängt, um dranzukommen. 


Liebe Grüße,
eure Steffi.

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