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21. August 2014

#TBT: Der Unfall


Heute geht es um ein Ereignis, das viel in meinem Leben geändert hat und ich 
möchte euch gern daran teilhaben lassen. Eins vorab: alles ist gut ausgegangen, ich bin gesund und munter, vor allem aber reicher an Erfahrungen. In diesem Zusammenhang habe ich ein Sprichwort, dass meiner Meinung nach ziemlich gut zu uns passt: „Die Seele des Pferdes äußert sich nur denen, die sie suchen.“ Ich glaube, ich habe sie gefunden; die Seele, die mein Leben verändert…

Der 20. März 2012, der erste schöne Frühlingstag des Jahres. Ich hatte mich mit einer Freundin zum Reiten in der Halle verabredet und beschloss mit dem Besitzer, zuerst ein paar Runden auf unserem Außenreitplatz zu drehen, bevor es zu dunkel wird. An diesem Tag war es noch erstaunlich hell und wir wollten das sofort nutzen.
Auf dem Reitplatz wurde gerade von einem Traktor Holz abgeladen. Es kam, was kommen musste: ein Holzstamm fiel vom Anhänger, Pferd erschrak, da wir gerade direkt dran vorbeitrabten, sie machte eine 180 Grad Drehung und ließ mich dabei irgendwie zurück. Ich stieg im hohen Bogen ab und landete unsanft auf meinen Füßen. Mein erster Gedanke: Pferd suchen, wieder aufsteigen, weiterreiten. Gedacht, getan. Aufgestanden, einen Schritt gemacht und sofort wieder hingefallen. In dem Moment wusste ich, mein Bein ist gebrochen. Ich informierte den Besitzer, dass ich nicht mehr laufen könne und wohl oder übel einen Krankenwagen bräuchte. Es dauerte leider eine gefühlte Ewigkeit, bis der dann auch wirklich kam. Also rief ich meine Mum an und teilte ihr mit, dass ich vom Pferd gestürzt sei (sie wusste es schon, als sie sah, dass ich anrufe; sonst sitze ich ja um die Uhrzeit auf dem Pferd). 
In der Notaufnahme begegneten mir sofort Schwestern und Ärzte inklusive lauter netter Sprüche: „Na, vom Pferd gefallen? Sieht nach Sprunggelenk aus.“ „Oh, da ist wohl das Sprunggelenk gebrochen.“ „Sprunggelenk kaputt?“ Unglaublich aufbauend, aber was soll’s. Ich war übrigens immer noch in voller Montur und natürlich komplett verdreckt. Gott sei Dank hatten zwei Schwestern Dienst, die ebenfalls reiten und sich daher mit Reitklamotten auskannten. Ihnen verdanke ich es, dass meine Reithose und meine Schuhe nicht zerschnitten wurden. Nennt man es Ironie des Schicksals, wenn man in so einer Situation noch darüber diskutieren kann, ob man sich nun weiteren Schmerzen unterzieht, um die Sachen ordentlich auszuziehen oder ob das Krankenhauspersonal zur Schere greifen darf? Mir fiel die Wahl nicht wirklich schwer. Hallo? Die Klamotten waren schließlich erst 2 Monate alt. :D 
Nach dem Röntgen kam dann der niederschmetternde Befund: Subluxationsfraktur des Sprunggelenkes, Schrägfraktur des Wadenbein, Syndesmose am Schienbein ausgerissen. Ich hatte immerhin einmal an diesem Tag Glück und konnte direkt operiert werden. Meine Anästhesistin war auch wieder eine Pferdebegeisterte und hat mich vor der OP etwas beruhigen können. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt durfte ich dann nach Hause und mein erster Gedanke war: wann darf ich wieder in den Stall? :D

Alles in Allem war ich nach gut 3 Monaten wieder einigermaßen fit. Zumindest sattelfit. Dass eine solche Verletzung zum Einen sehr viel Zeit und zum Anderen viele physiotherapeutische Maßnahmen benötigt, muss ich sicher nicht erwähnen. Aber heute kann ich sagen: zu 99 % wieder hergestellt. 

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die zu meiner Genesung beigetragen haben. Ich danke meiner Familie, die mich in den Wochen meiner Abhängigkeit tagtäglich unterstützt hat, wo sie konnte. Den Ärzten, die wirklich tolle Arbeit verrichtet haben, den vielen Besuchern im Krankenhaus für die aufbauenden Worte.



Liebe Grüße,
eure Steffi.

2 Kommentare:

  1. Schön, dass du wieder heil bist... Ich hatte mir damals mit sechs Jahren, bei der dritten Reitstunde meines Lebens, den Ellbogen beim Sturz gebrochen (und wollte nie wieder aufs Pferd)... Gut, dass ich die Entscheidung irgendwann korrigiert habe :D ohne Pferde hätte ich nur ein halbes Leben :)

    Liebe Grüße, Tash

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  2. Hi Tash,
    oh ja, das kann ich nachvollziehen. Aber ich war ja Gott sei Dank nicht allein bei meiner Entscheidungsfindung. Ich weiß nicht, ob es mit einem anderen Pferd anders gewesen wäre, aber das Vertrauen was sie mir entgegen gebracht hat, war schon extrem wichtig, dass ich jetzt wieder so aktiv reite.
    Liebe Grüße zurück.

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